Campus Berufliche Bildung – wie willst du sein?

Wenn Sunny lernt, Pause hat und schließlich Schule aus ist, dann wünscht sie sich eine vielfältige und offene Umgebung, einen Rückzugsort wie auch einen großen Raum für gesellschaftlichen Austausch, schöne Orte zum Lernen und zur persönlichen Entfaltung. Sunny hat eine ziemlich klare Vorstellung von dem, was sie braucht um sich wohlzufühlen und um gut Lernen zu können. Sunny, das ist eine fiktive und ausgedachte Figur – ein Avatar. Gleichzeitig ist sie aber ein reales Abbild der Bedürfnisse eines Schülers der Philipp-Holzmann-Schule, der sich mit den Themen „Lernen“, „Pause“, „Wohlfühlen“ und „Campus-Kultur“ auseinandergesetzt hat.
Anlass dafür ist der geplante Campus Berufliche Bildung, der in Frankfurt-Rödelheim entsteht. Auf dem Campus wird die Philipp-Holzmann-Schule inhaltlich und räumlich eng verzahnt mit dem Berufsbildungs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer. Gemeinsamer Anspruch ist es, einen modernen Campus zu gestalten, der optimal auf die Bedarfe seiner zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer – Auszubildende - ausgerichtet ist.

Doch welche Bedarfe und Bedürfnisse haben Auszubildende? Was bedeutet Zukunftsfähigkeit im Kontext der Beruflichen Bildung für sie? Und welche Qualitäten sind ihnen besonders wichtig für den neuen Campus?

Um diesen Fragen gemeinsam nachzugehen, sind rund 15 Lehrkräfte, Vertreterinnen und Vertreter von Politik, Verwaltungen und der Handwerkskammer zum Auftakt-Workshop der Phase Null gekommen. Vor allem aber spielen die 14 Auszubildenden eine ganz zentrale Rolle an diesem Tag. Sie beteiligen sich, um ihre Perspektive einzubringen und die Anforderungen an den neuen Campus mitzugestalten. Im Austausch der Teilnehmenden kommen sehr viele unterschiedliche Themen zur Sprache – wie zum Beispiel: bessere Verzahnung von Theorie und Praxis, Relevanz von Wohlbefinden, Bedeutung von Aufenthalts- und Außenflächen. Auf Basis des Austausches und der Entwicklung der Avatare sammelten die Teilnehmenden gemeinsam Ideen dazu, welche Angebote die Vielzahl der Bedarfe und Bedürfnisse bedienen könnten. Dazu wurden je Gruppe die zwei überraschendsten Ideen als Modelle mit unterschiedlichsten Materialien gebaut und im Plenum gemeinsam gespiegelt.
Die Stimmung und Arbeitsatmosphäre bei dem Auftakt waren positiv, die Auszubildenden mit großem Engagement und Spaß dabei. Moderiert werden die Workshops in der Planungsphase Null durch das Team von Crossboundaries /Selbstwirksam inspiriert.
Aus dem ersten Workshop wird deutlich, dass das, was die Qualität der Beruflichen Bildung ausmacht ein dynamischer Aushandlungsprozess unterschiedlicher Perspektiven ist. Er erfordert, die Bedarfe und Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler ernst und zum Anlass von Kooperationen zu nehmen.
Der Workshop war der erste von insgesamt acht Workshops der Planungsphase Null für den Campus für Berufliche Bildung. Ziel der Phase Null es, einen Dialograum zu schaffen für eine räumlich-pädagogische Vision für den neuen Campus Berufliche Bildung. Die Bedarfe der Auszubildenden werden als wesentliche Grundlage mit in den Prozess aufgenommen.

Am 07.12.2022 findet der zweite Workshoptag statt.

Info: 
16.11.2022