Modellregion inklusive Bildung

2. Update Wissenschaftliche Evaluation Modellregion

Mit der Online-Befragung der Förderschullehrkräfte und der sozialpädagogischen Fachkräfte hat die nächste Untersuchungsphase der Wissenschaftlichen Evaluation der Modellregion Inklusion begonnen. Die Erhebung erfolgt wiederum an den 18 Grundschulen in den Bildungsregionen West und Süd, die bereits in der vorangegangenen Phase beteiligt waren. Damit wird das Bild der multi- bzw. interprofessionellen Kooperationsformen und Teamstrukturen komplettiert.

Bisherige Erkenntnisse

Es zeigen sich bisher innerhalb der untersuchten Modellregion Inklusive Bildung Frankfurt keine Reinformen von Organisationsmodellen, sondern sehr unterschiedliche Kombinationen von Praxen wie „Lerninsel“, Doppelbesetzung im Unterricht, Förderunterricht, projektförmige Angebote und beratende Anteile innerhalb des Schulalltags. Diese von jeder Schule individuell entwickelten Lösungen erweisen sich als einigermaßen unübersichtlich und sind schwierig zu dokumentieren. Die Einflussfaktoren, welche die Praxis bedingen, scheinen fast unendlich. Dieses Phänomen ist für die Praxis aber typisch. Der wissenschaftliche Kenntnisstand bestätigt, dass die Akteurinnen und Akteure innerhalb einer komplexen Organisationsentwicklung stets eigene Formen finden, auch wenn die Steuerungsvorgaben möglicherweise anderes bezwecken.
Abgefragt wurde mit einem ersten Fragebogen die Zusammenarbeit der Regelschullehrkräfte mit unterschiedlichen Berufsgruppen (innerhalb der Schule und im Sozialraum). Es wurde u.a. nach Kooperationsanlässen gefragt, nach Gestaltungsformen inklusiven Unterrichts sowie die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit an der Schule erfragt. Der Rücklauf von knapp 20% bei einer sehr unterschiedlichen Beteiligung der Schulen erlaubt noch keine repräsentativen Aussagen. Aus diesem Grund wird der Fragebogen erneut geöffnet, so dass in absehbarer Zeit genauere Aussagen über die Bildungsregionen getroffen werden können. Die Bestimmung ausgewählter Fälle für die nachfolgenden qualitativen Erhebungen konnte auf dieser Basis jedoch erfolgen, sodass diese Befragungen in Kürze aufgenommen werden.

Der gesamte Forschungsprozess im Überblick (Stand: 25.09.2017)

Arbeitspaket I (Schuljahr 2016/2017):

1. Phase: Erfassung der Organisationsformen inklusiver Bildung in der Modellregion (Frühjahr/Sommer 2017)

- Telefonbefragung der Schulleitungen (12 West + 5 Süd)
    * Durchführung (fertig)
    * Auswertung (fertig)

- Interviews mit BFZ West, Caritas, ZfE
    * Durchführung (fertig)
    * Auswertung (im Prozess)

2. Phase: Erfassung der multi- bzw. interprofessionellen Kooperationsformen und Teamstrukturen (ab Sommer 2017)

- Fragebogenerhebung der Regelschullehrkräfte (online durchgeführt, erneute Öffnung geplant und als Papierversion in Vorbereitung)
    * Kontaktaufnahme mit den 18 Schulleitungen zur Weiterleitung des Fragebogens an die Klassenlehrer/innen
    * Ausfüllen des Fragebogens
    * Auswertung

- Fragebogenerhebung der Förderschullehrkräfte, der Jugendhilfe und ESB (online und Papierversion in Vorbereitung)
    * Kontaktaufnahme mit den Regionalleitungen ZfE, BFZ West und Süd, Caritas, IB, ESB zur Weiterleitung des Onlinefragebogens
       an die Mitarbeiter/innen
    * Ausfüllen des Onlinefragebogens
    * Auswertung

Übergang: Kategorienbildung und Auswahl markanter Fälle. (fertig)

3. Phase: Analyse von Formen der Zusammenarbeit (geplant ab Herbst 2017)

- Erhebung verschiedener Kommunikationsformate an ausgewählten Schulen (anhand von Interviews und z.B. Unterrichtsbeobachtungen,
   Teamgesprächen oder Gruppendiskussionen)
    * Kontaktaufnahme mit ausgewählten Personen
    * Absprachen hinsichtlich des konkreten Vorgehens
    * Erhebungen in den Schulen
    * Auswertung

Arbeitspaket II (Schuljahr 2017/2018):

4. Phase: Befragung der Schülerinnen und Schüler (Fragebogenerhebung).

5. Phase: Fallstudien zu Schüler/innenperspektiven auf das Erleben schulischer Settings (z.B. Interviews).

Wichtig: Der Forschungsprozess ist gegebenenfalls anzupassen.

Rückfragen können gerne an die Projektleitung der Wissenschaftlichen Evaluation gerichtet werden:
Telefon: 069 / 798-36435, E-Mail: emib@uni-frankfurt.de

Regionen: 
Süd
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Mitte Nord
Nord
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West