Was ist ein Bildungsquartier?

Die kleinen lokalen Organisationseinheiten aus einer oder mehreren Schulen mit den Einrichtungen und Institutionen des direkten Umfelds werden als Bildungsquartiere bezeichnet. Sie definieren sich in erster Linie durch das Erleben der Akteurinnen und Akteure vor Ort: Schülerinnen und Schüler, Elternschaft, Lehrerinnen und Lehrer, Vereine, Jugendhilfe, Kitas und andere. Ein Quartier entsteht durch Identität, Gemeinschaft und tägliche Routinen. Alles, was den Bildungsalltag direkt betrifft, ihn erleichtert und verbessert, soll auf der Ebene der Bildungsquartiere initiiert und, wo schon vorhanden, ausgebaut und gefördert werden.

Ein Bildungsquartier ist Bezugspunkt und Kommunikationsstruktur für die alltäglichen Fragen und Herausforderungen in der unmittelbaren Umgebung. Dazu zählen zum Beispiel die Organisation des Ganztags, die Raumkapazitäten im Quartier, aber auch die Angebote der Jugendhilfe, Unterstützungsangebote sowie Elternbeteiligung und –information in Bezug auf die Bildungsmöglichkeiten ihrer Kinder.

Was ist eine Bildungsregion?

Die Bildungsregionen sind größere Organisationseinheiten, die vor allem auf administrative Aufgaben und unterstützende Systeme wie die Jugendhilfe und der Kinderschutz zugeschnitten sind. Die Bildungsregionen bündeln und koordinieren Aufgaben, die für Quartiere zu groß sind, aber trotzdem spezifische regionale Belange und Herausforderungen betreffen. Sie haben die Bedürfnisse aller Quartiere in der Region im Blick und stimmen diese mit äußeren Anforderungen (z.B. die Umsetzung des Hessischen Schulgesetzes) ab.

 

Die Bildungsregionen verstehen sich außerdem als dynamische Systeme, die sich entsprechend äußerer und innerer Veränderungen wandeln können. Zu ihren Aufgaben gehören insbesondere die Organisation eines konsistenten und vollständigen Angebots von Bildungsgängen und die Koordination der Aufgaben im Bereich Inklusion. Die umfassende Koordination der Jugendhilfe, die Anpassung von Verwaltungsstrukturen und die Entwicklung eines regionalen Bildungsprofils unter Berücksichtigung der Bildungsquartiere betreffen ebenfalls die Organisationsebene der Bildungsregionen.

Diskussionsstand Konturierung Bildungsregionen, 24.04.2018
(Zuschnitte nach Stadtteilen und Grundschulbezirken, hier als PDF zum Download)

  • Bildungsregion Süd
    Oberrad, Sachsenhausen, Niederrad und Schwanheim sowie Flughafen.
  • Bildungsregion West
    Sindlingen, Nied, Zeilsheim, Höchst, Unterliederbach, Sossenheim, Griesheim, Rödelheim (Grundschulbezirk Brentanoschule).
  • Bildungsregion Mitte
    Gallus, Bahnhofsviertel, Altstadt, Innenstadt, Nordend-West, Westend, Rebstock, Bockenheim, Rödelheim (Grundschulbezirk Michael-Ende-Schule), Hausen (südlich der A 66).
  • Bildungsregion Mitte-Nord
    Dornbusch, Ginnheim, Heddernheim, Praunheim, Niederursel, Eschersheim, Hausen (nördlich der A 66).
  • Bildungsregion Nord
    Nieder-Eschbach, Nieder-Erlenbach, Kalbach, Riedberg, Bonames, Harheim, Frankfurter-Berg, Berkersheim, Preungesheim, Eckenheim.
  • Bildungsregion Ost
    Bergen-Enkheim, Seckbach, Riederwald, Fechenheim, Bornheim, Nordend-Ost (Grundschulbezirk Comeninusschule), Ostend.

Was ist das inklusive Schulbündnis (iSB)?

Im Schuljahr 2018/2019 wird in Frankfurt mit der Einführung der inklusiven Schulbündnisse (iSB) begonnen. Das iSB nimmt Schülerinnen und Schüler mit Anspruch auf sonderpädagogische Förderung in den Fokus. Sie sollen in ihrem Einzugsbereich von der Einschulung bis zum Übergang in den Beruf verlässlich beschult, individuell gefördert und zum bestmöglichen Abschluss geführt werden. Zudem wird vereinbart, wie Schülerinnen und Schüler durch vorbeugende Maßnahmen zuverlässig unterstützt werden können. Das iSB übernimmt die Verantwortung für die Gestaltung der Übergänge und sichert die Bildungsbeteiligung aller Schülerinnen und Schüler. Der zielgerichtete Einsatz der Förderschullehrkräfte soll ebenso gewährleistet werden wie die transparente und verlässliche Regelung der Ressourcenverteilung.

Alle Schulen (Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, integrierte Gesamtschulen, kooperative Gesamtschulen, Förderschulen, Berufliche Schulen) sind im jeweiligen Einzugsbereich des Bündnisses eingebunden. Ein iSB umfasst daher alle schulischen Bildungsangebote und alle Jahrgänge. Zu jedem iSB gehört ein regionales Beratungs- und Förderzentrum. Diese sind mit überregionalen Beratungs- und Förderzentren vernetzt - für alle unterschiedlichen Förderschwerpunkte sind somit entsprechende Angebote zugänglich. Unter der Leitung des Staatlichen Schulamtes arbeitet das iSB zusammen mit dem Schulträger, der Jugend- und Sozialhilfe sowie außerschulischen Partnern. Hierfür wird eine tragfähige Konferenzstruktur etabliert.